Materialbeschaffung in Krisenzeiten
Seit Mitte 2020 ist unsere IT-Industrie mit wachsenden Beschaffungsengpässen konfrontiert. Am Anfang dieser Ereigniskette standen Platinen und Stecker, die nur noch schwer zu beschaffen waren. Inzwischen herrscht Materialknappheit bei allen Kunststoffen, insbesondere bei PVC, das für die Kabelmäntel benötigt wird. Auch das aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellte Granulat für unsere Hotmelt Anlagen ist derzeit fast nicht verfügbar, denn aufgrund des extremen letzten Winters in Texas ist die Ernte auf den Feldern sowie das Gros der Lagerbestände dieser Rohstoffe nicht mehr verwendbar.
Nahezu täglich erleben wir Preiserhöhungen und Lieferverzögerungen. Ein überproportionaler Anteil unserer täglichen Arbeit liegt nun darin, Lieferanten für die zur Fertigung benötigten Materialien auf der ganzen Welt zu finden. Teile, die vor der Krise bei unseren Stammlieferanten noch in großer Menge auf Lager waren und flexibel abgerufen werden konnten, haben heute bis zu einem Jahr Lieferzeit. Aktuell kaufen wir in ganz Europa, den USA aber auch in Japan direkt bei Herstellern und Distributoren ein. Nur durch diesen hohen Beschaffungsaufwand ist es uns möglich, die Verfügbarkeit unserer Produkte zu gewährleisten.
Durch die weltweite, gestaffelte Lockdown-Situation sind nacheinander immer mehr Materialien schwer verfügbar und unterliegen astronomischen Lieferzeiten und Preisen. Der Kupferpreis zum Beispiel steigt unentwegt. Er hat inzwischen fast den doppelten Preis von vor 12 Monaten erreicht.
Wie es weitergeht, können wir derzeit nicht vorhersagen. Die Lage ist nach wie vor angespannt. Es gibt Prognosen, die eine Entspannung nicht vor Ende 2022 in Aussicht stellen. Wir werden weiter berichten.